Statistiken

Schneidunfälle am Arbeitsplatz – rückläufig, aber noch viel zu tun

Veröffentlicht am16.10.2025

Jeder weiß: Wo geschnitten wird, kommt es zu Verletzungen. Eine schmerzhafte Angelegenheit für den Anwender – und eine teure für den Arbeitgeber. Ursache für Schneidunfälle sind fast immer suboptimale, weil nicht sichere Schneidwerkzeuge. Mit unseren hochwertigen, GS-zertifizierten Sicherheitsmessern setzen wir der scheinbaren Logik (schneiden = riskant) ein effizientes Angebot entgegen.


Zahlen der DGUV

Gradmesser für die Folgen des unsicheren Schneidens sind, jedenfalls für Deutschland, die jährlichen Zahlen der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV).

In ihrer Statistik „Arbeitsunfallgeschehen“ weist sie für 2023 folgende Zahlen aus:

- Meldepflichtige Unfälle (mind. vier Tage Ausfallzeit) mit Messern, Kochmessern und Cuttern am Arbeitsplatz: 35.383
- Das sind 56,8 % aller meldepflichtigen Unfälle mit nicht-kraftbetriebenen Handwerkzeuge (darin, Messer, Hammer, Schraubenzieher, Zangen, Scheren, Sägen etc.)


Die gute Nachricht: Die Zahl der meldepflichtigen Unfälle ist rückläufig:

- 2023: ca. 35.400 Unfälle
- 2021: ca. 40.000 Unfälle
- 2017: ca. 43.000 Unfälle

Das zeigt, dass der Ausbau des Arbeitsschutzes in deutschen Unternehmen weiter vorankommt und Sicherheitsmesser immer selbstverständlicher zur persönlichen Ausrüstung der Anwender gehören.


Die DGUV-Meldestatistik zeigt darüber hinaus die Verteilung der Unfälle mit nicht-kraftbetriebenen Handwerkzeugen nach Arbeitsumgebung:

- Industrie/Gewerbe: 47,8 %
- Baustelle: 22,6 %
- Dienstleistung:20,8 %


Alles ab vier Tage

Wichtig zu wissen: Die DGUV-Zahlen beziehen sich nur auf meldepflichtige Fälle mit einer Arbeitsunfähigkeit von vier und mehr Tagen. Weniger gravierende Schnittverletzungen mit Ausfällen von unter vier Tagen sind in der DGUV-Meldestatistik nicht erfasst. Die Dunkelziffer in Sachen Arbeitsunfälle ist also noch mal deutlich höher.


Wie lang arbeitsunfähig im Schnitt?

Umso spannender die Frage, wie lange ein betroffener Anwender nach einem Schneidunfall tatsächlich ausfällt. Hier sind die öffentlich zugänglichen Daten recht dürftig.

- Die Berufsgenossenschaft Nahrungsmittel und Gastgewerbe spricht von 7,4 Arbeitsunfähigkeitstagen nach einem messerbedingten Arbeitsunfall

- Für die Fleischwirtschaft (in der Sicherheitsmesser kaum eine Rolle spielen) liegt der Wert bei 14 Arbeitsunfähigkeitstagen

Auf Basis dieser Zahlen sowie auf Basis von Schätzungen und Hochrechnungen kommt man zu folgendem Ausfallgeschehen in den unterschiedlichen Branchen nach einem Schneidunfall:

A. Gastronomie / Nahrungsmittel-Betriebe

- Ø Ausfallzeit pro behandlungsbedürftigem Schneidunfall: ca. 7,4 Tage

- Verteilungs-Schätzung:

  • 0–3 Tage: 45 %
  • 4–14 Tage: 40 %
  • 15–42 Tage: 12 %
  • 42 Tage: 3 %


B. Fleischwirtschaft / Zerlegung

- Ø Ausfallzeit: ca. 14 Tage

- Verteilungs-Schätzung:

  • 0–3 Tage: 30 %
  • 4–14 Tage: 40 %
  • 15–42 Tage: 20 %
  • 42 Tage: 10 %


C. Industrie / Fertigung (z. B. Wareneingang, Kommissionierung)

- Ø Ausfallzeit (geschätzt): 7–10 Tage

- Verteilungs-Schätzung:

  • 0–3 Tage: 40–45 %
  • 4–14 Tage: 35–40 %
  • 15–42 Tage: 12–18 %
  • 42 Tage: 3–5 %


D. Bauhandwerk / Handwerk (z. B. Trockenbau, Bodenleger)

- Ø Ausfallzeit (geschätzt): 8–12 Tage

- Verteilungs-Schätzung:

  • 0–3 Tage: 35–45 %
  • 4–14 Tage: 35–40 %
  • 15–42 Tage: 15–20 %
  • 42 Tage: 3–5 %


E. Lager / Logistik (Wareneingang, Paketumschlag)

- Ø Ausfallzeit (geschätzt): 6–10 Tage

- Verteilungs-Schätzung:

  • 0–3 Tage: 45–55 %
  • 4–14 Tage: 30–35 %
  • 15–42 Tage: 10–12 %
  • 42 Tage: 2–3 %


Die Zeiträume beziehen sich auf den Schweregrad der Schnittverletzungen, auch das sei kurz erläutert:

Leichte Schnittverletzungen
(oberflächlich, Pflaster/kurzer Verband, nicht tiefe Schnitte, keine Sehnen-/Nervenbeteiligung)

Ungefähre Ausfallzeit
0–3 Tage


Mittlere Schnittverletzungen
(tieferer Schnitt, evtl. Naht nötig, Bewegung eingeschränkt, aber keine Dauerschäden)

Ungefähre Ausfallzeit
4–14 Tage


Schwerere Schnittverletzungen
(mit Sehnen/Nerven beteiligt, große Wunde, ggf. stationäre Behandlung/Operation)

Ungefähre Ausfallzeit
2–6 Wochen


Sehr schwere Schnittverletzungen
(Komplexe Verletzungen, möglicherweise Dauerschäden, lange Rehabilitation)

Ungefähre Ausfallzeit
> 6 Wochen bis mehrere Monate


Sicherheitsmesser als Lösung

Auch wenn die Zahlen zumindest in Deutschland tendenziell rückläufig sind, ist noch unglaublich viel zu tun. Denn noch passieren jeden Tag auch weiterhin (zu viele) Schneidunfälle mit oft schwerwiegenden Folgen für die Betroffenen.

Optimal geeignetes Werkzeug, verbunden mit der richtigen Einweisung, sind das wirksamste Mittel, um Unfälle abzustellen. Das zeigen auch unsere vielen positiven Fallbespiele: Unternehmen, die auf MARTOR-Sicherheitsmesser umgeschwenkt sind, konnten die Zahl der Schnittverletzungen minimieren oder sogar auf Null senken.

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